Berge und ihre symbolische Bedeutung
Die innere Besteigung des Gipfels


Seit jeher üben Berge und Gipfel eine ganz besondere Faszination auf die Menschen aus. Nicht nur, das sie bestiegen werden. Man besingt sie, schreibt Gedichte über sie. Allein ihr Anblick löst in so manchem ein erhabenes Gefühl aus. Warum? Was ist die symbolische Bedeutung der Berge und Gipfel? Was heißt es, seinen inneren Gipfel zu besteigen? Lesen Sie hier einige Aspekte aus den Büchern von Omraam Mikhaël Aïvanhov

"Berge gleichen riesigen Antennen, mit deren Hilfe die Erde mit dem Himmel in Verbindung tritt. Das Wasser ist deshalb so kostbar, weil es von den Bergen herunterkommt. Es hat die Fluide des Himmels angenommen. Wer allen Reichtum und die ganze Kraft des Wassers verstehen will, muss seinen Ursprungsort, die Berge, kennen. Geographiebücher berichten uns über ihre Bedeutung für Klima, Vegetation usw. Ich möchte euch nur sagen, was sie für unser spirituelles Leben bedeuten.

Die Anstrengung, die die Besteigung eines Gipfels erfordert, und die darauf folgende Entspannung, wenn man das Ziel erreicht hat, befreit den Organismus von vielen Giften, und man fühlt sich regeneriert. Manche sagen, sie gehen ins Gebirge. Ja, aber sie fahren mit dem Auto hinauf. Auf einer bestimmten Höhe angelangt, steigen sie aus, gehen ein paar Schritte, um die Aussicht zu bewundern und ein bisschen frische Luft einzuatmen. Nun, in Wirklichkeit ist das Auto hinaufgestiegen, nicht sie. Und vielleicht hat dieses Auto am meisten davon profitiert!                                                                                                                                
Ein Ausflug in die Berge kann sich erst wirklich günstig auswirken, wenn ihr die Anstrengung des Wanderns und des Kletterns auf euch nehmt. Doch rein körperliche Anstrengungen genügen auch nicht. Das Gebirge stellt eine Welt für sich dar, die man erforschen und begreifen muss. Nicht nur, weil viele seiner Aspekte der Mehrheit der Menschen noch unbekannt sind, sondern weil diese Aspekte Entsprechungen in unserem  Innenleben haben.                                                                                                             
Die Berge sind es, welche die Verbindung zwischen Erde und Himmel herstellen. Eine große Weisheit hat über ihre Gestaltung gewacht und über ihren Standort entschieden, der niemals zufällig ist. Jeder Berg hat eine bestimmte Funktion. Deshalb unterscheiden sich alle durch Form, Ausmaß und Höhe voneinander. Ihre Gipfel ragen empor wie Antennen, die zur Ausstrahlung oder Aufnahme unterschiedlicher Wellenlängen bestimmt sind. So schafft jeder dieser Gipfel die günstigsten Verhältnisse für eine spezielle Aktivität. Die Gipfel des Himalaja, der Alpen oder der Pyrenäen üben nicht alle die gleichen Wirkungen aus. Um die erwünschten Ergebnisse zu erzielen, muss man wissen, mit welchen Bergen man arbeiten soll.                                                        

Die Berge sind von sehr lichtvollen, mächtigen Wesen bewohnt. Die Reinheit, die auf den Gipfeln herrscht, zieht sie an. Um mit ihnen in Kontakt zu kommen, muss man sich bis in diese Höhen hinaufbegeben. Dazu benötigt man ein besonderes Wissen, und dieses Wissen wird nur denjenigen offenbart, die sich mit ganzem Herzen und ganzer Seele auf den Weg des Lichtes eingelassen haben. Nur sehr wenige Menschen wissen, wie sie von den günstigen Verhältnissen, die das Gebirge ihnen für ihre spirituelle Entwicklung bietet, profitieren können.

Der Schüler sollte auf den Berg steigen, wenn er sich mit dem Himmel verbinden will, und das nicht nur auf physische Weise, sondern auch spirituell, und lange meditieren, damit er versteht, was der Berg in ihm, in seinem Innenleben bedeutet. Bis zu drei- oder viertausend Meter hoch hinaufsteigen, Quellwasser trinken, in Seen baden-, das ist schön und gut, es genügt aber nicht. All das sollte sich forsetzen bis in das Leben im Inneren.                       
Täler, Quellen, Abgründe, Wasserfälle, Seen, Schnee, alles hat eine symbolische Bedeutung und entspricht den Realitäten des Innenlebens. Wer über eine philosophische, mystische Wahrheit meditiert, ist dabei, innerlich einen hohen Berg zu besteigen. Denn diese Wahrheit verbindet ihn mit dem Himmel und das Wasser, das in ihm zu fließen beginnt, wäscht und belebt ihn neu. Nach dem Gipfel zu streben bedeutet, dass man ein hohes Ideal hat, die edelsten Gedanken und Gefühle in sich hegt. In die Abgründe zu stürzen heißt, sich den niedersten, erbärmlichsten Trieben hinzugeben, die einen nach und nach verschlingen. Gipfel und Abgründe stehen jedoch in engem Zusammenhang. Je höher der Gipfel, desto tiefer die Abgründe, in welche man fallen kann. Auch das ist wieder eine Wahrheit, über die man meditieren sollte."

Auszüge aus dem Izvor Taschenbuch 
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                                                                                                                                            Seiten 63, 66/67, 68, 69, 70 u. 71

Durch die Meditation können wir den höchsten inneren Gipfel erklimmen

Die Meditation ist eine Gedankenübung, durch die ihr euch bemüht, euch so hoch wie möglich in die geistige Welt zu erheben. Es ist eine schwierige Übung. Um euch dabei zu helfen, stellt euch vor, ihr besteigt einen Berg, dessen Gipfel ihr erreichen wollt. Dieses Bild wird euch zu einem anderen Berg in eurem Inneren führen. Den Gipfel dieses Berges nennt die Einweihungswissenschaft die Kausalebene. Indem ihr euch bemüht, euch bis dorthin zu erheben, bekommt ihr nicht nur die größten Möglichkeiten, eure besten Gedanken und Wünsche zu realisieren, sondern ihr werdet euch auch innerlich unverletzbar fühlen. Jesus sagte: »Baut euer Haus auf einen Felsen.« Der Felsen ist ein Symbol der Kausalebene. Auf der Kausalebene seid ihr in Sicherheit, denn ihr befindet euch sehr hoch oben, auf einem sehr festen Boden und nichts kann euch treffen. Wenn ihr eure Wohnstätte auf der Mental- oder Astralebene errichtet, mit gewöhnlichen, beliebigen Gedanken und Gefühlen, dann watet ihr in den Sümpfen herum und seid immer verletzbar. Ihr müsst euch auf den Höhen der Kausalebene niederlassen, und die Meditation kann euch bis dorthin transportieren.
Auszug aus Gedanken für den Tag vom 2.März 2011

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