"Die Vorgehensweisen des geistigen Praktizierens sind identisch mit denen des künstlerischen Schaffens. Warum sollte man die Kunst nur denen überlassen, die man herkömmlich als Künstler bezeichnet? Es ist jedem überlassen, selbst ein poetisches Leben zu führen, durch seine Handlungen, Gedanken und Gefühle Musik zum Ausdruck zu bringen, sein eigenes Gesicht zu zeichnen und zu lernen, sich selbst nach dem Bildnis Gottes zu formen" Omraam Mikhaël Aïvanhov
aus der Broschüre
"Um die Kunstproblematik möglichst anschaulich darzulegen, ist es notwendig, von der menschlichen Struktur auszugehen. Der Mensch kann als eine Dreiheit definiert werden: Er denkt durch seinen Intellekt, fühlt durch sein Herz und wirkt durch seinen Willen. Der Gegenstand des Intellekts ist die Wissenschaft, der Bereich des Herzens die Religion, die Moral. Der Wille muss handeln, gestalten, kreieren. Deswegen kann man sagen, die Kunst gehöre zum Bereich des Willens. Musik Tanz, Bildhauerei und Dichtkunst, Architektur, Malerei usw. sind unterschiedliche Ausdrucksmöglichkeiten, die der Mensch gefunden hat, um das, was seinen Kopf und sein Herz erfüllt, in die äußere Welt zu übertragen. Kunst steht also in enger Verbindung mit Wissenschaft und Religion."
Textauszug aus dem Izvor Taschenbuch
Allzu oft ist die erste Sorge von Poeten, ihre negativsten Gefühle, ihre Traurigkeit, ihre Enttäuschung, ihre Hoffnungslosigkeit in ihre Werke einfließen zu lassen....Doch warum muss ein Dichter das Publikum mit seinen Sorgen und seiner Auflehnung nähren? Das ist so, als würde er ihnen Exkremente zu essen vorsetzen.
Ich meinerseits liebe die Poesie, und ich stelle sie sogar noch über die Musik, die Malerei, die Bildhauerei und so weiter. Die Poesie, das ist das WORT, und das WORT ist gleichzeitig Musik, Farbe, Form, Duft. Sicher, die Musik ist sehr mächtig, sie ruft eine sofortige Wirkung bei den Zuhörern hervor, aber ihre Sprache ist nicht genauso klar und erzieherisch wie die der Poesie. Die Klarheit des WORTES kommt durch die Anwesenheiten von Worten: Durch die Worte sieht man nicht nur Formen, Farben, Dimensionen, sondern man hört eine Melodie, einen Rhythmus, eine Intonation. Und vor allem erkennt man einen Sinn."
Textauszug aus dem Gesamtwerk Nr.: 29 Teil 2, Seite 392-393
Der wahre Künstler der Zukunft
"Ich behaupte, das derjenige ein wahrer Künstler ist, der fähig ist, sich selbst als Material für seine Werke zu nehmen. Alle Methoden des spirituellen Lebens stehen ihm für diese Aufgabe helfend und inspirierend zur Verfügung. Das ist eine neuartige, noch unbekannte Auffassung des künstlerischen Schaffens, die es aber verdient, dass ihr sie erforscht und ihr eure Aufmerksamkeit widmet. Ihr müsst zuerst in euch selbst Poesie und Musik, harmonische Formen und Bewegungen und schillernde Farben schaffen. Ihr wendet ein:"Aber niemand wird etwas davon sehen oder hören!" Natürlich wird man die Harmonie weder hören noch sehen können, wie man die gewöhnlichen Kunstformen sieht und hört, aber eure Umgebung wird sie spüren und euch bewundern. Nichts von dem, was der Mensch innerlich erschafft, bleibt ohne Wirkung, vor allem für ihn selbst. Wenn ihr einmal mit Hilfe eurer Gedanken, Gefühle und Wünsche versucht das Paradis in euch zu schaffen, lebt ihr als Erste darin. Und wenn die Anderen euch näher kommen, werden sie allmählich spüren, wie in euch Quellen hervorsprudeln, Vögel singen und Blumen duften; dann werden sie zueinander sagen:"Kennt ihr diesen Garten? Welcher Friede, welche Reinheit, welcher Segen! Die wahren Künstler der Zukunft werden diejenigen sein, die sich mit dieser großartigen, inneren schöpferischen Tätigkeit befassen."
Textauszug aus dem Izvor Taschenbuch
Weiterer Buchtip zum Thema Kunst-Kreativität:
Zu diesem Thema gibt es die DVD mit dem Vortrag
Klicken Sie hier und sehen Sie sich dazu einen Videoclip mit deutschem Untertitel an.